Im Interview: Hochzeitsfotografin Maria Luise Bauer

Vor einigen Wochen habe ich über Instagram die Hochzeitsfotografin Maria Luise Bauer kennengelernt. Gleich vorweg, NEIN, ich war nicht auf der Suche nach einer Fotografin für meine Hochzeit 😀 Aber mir gefielen ihre Fotos und das, wie sie Momente für die Ewigkeit festhielt. Bei unserem Treffen in Hamburg habe ich ihr Fragen zu ihrem Beruf gestellt, dabei rausgekommen sind nicht nur Antworten, es gab auch einige Erinnerungen oben drauf.

Maria lebt mit ihrem Lieblingsmenschen Ingo und Hündchen Bino im Raum Stuttgard, von wo aus sie die Welt bereist und zu verschiedensten Hochzeiten aufbricht. In ihrem Blog erzählt sie vom Reisen und ihrer Liebe zur Fotografie und warum sich diese beiden Hobbies zu einer Verbindung verschmolzen haben.

D: Du hast doch Architektur studiert, wie kommt man dazu Menschen zu fotografieren?

M: Ich war irgendwie schon seit meiner Teenagerzeit fasziniert vom Fotografieren und wollte eigentlich auch mal Fotografie studieren. Aber was sagen dann die Eltern, wenn man Fotografie studieren will? „Kind, mach was Vernünftiges!“ – genau. Dann bin ich zur Architektur gekommen und ich bin auch echt happy, dass ich das studiert habe. Das Studium hat mir viele neue Perspektiven geöffnet und ich liebe die Architektur. Die Fotografie hat mich aber trotzdem nie los gelassen. Schon während den letzten Semestern habe ich mich selbstständig gemacht und zunächst Immobilienreportagen fotografiert. Zur ersten Hochzeit kam ich quasi ein bisschen über fünf Ecken. Und von dort aus war es ein Selbstläufer. Ich hatte unglaublichen Spaß daran, besondere Momente und Emotionen festzuhalten und wollte das viel lieber machen als unbewegliche Objekte zu fotografieren. Danach habe ich Workshops besucht, mich weiter gebildet und mir nach und nach mein Business „Maria Luise Bauer Photography“ aufgebaut. Heute fotografiere ich Hochzeiten, Paare, Familien und Portraits.

photo (c) Maria Luise Bauer Hochzeitsfotografie
photo (c) Maria Luise Bauer Hochzeitsfotografie

D: Was ist dir besonders wichtig an deiner Fotografie?

M: Ich möchte ehrliche Bilder machen. Wenn ich meinen Kunden die Bilder von einer Reportage oder einem Shoot überreiche, dann möchte ich, dass sie sich an das Gefühl und die Momente erinnern, die sie während dem Shoot erlebt haben. Und das waren dann hoffentlich schöne Momente und tolle Emotionen. Dass das passiert, dafür bin ich dann verantwortlich. Allerdings muss auf meinen Bildern nicht immer überall Friede-Freude-Eierkuchen sein. Bei Familienshoots zum Beispiel dürfen die Kinder auch mal weinen oder bocken, das ist ja auch ganz normal. Bei Paarshoots ist es mir wichtig, das Individuelle an der Beziehung zwischen zwei Menschen einzufangen, denn jede Beziehung ist anders und toll. Am Ende möchte ich die Zeit, die ich mit meinen Kunden verbringe, dokumentieren und festhalten und das Besondere an den Menschen vor meiner Kamera einfangen.

D: Wir haben nun auch ein paar Aufnahmen gemacht, wonach hast du diese ausgewählt und was ist dir besonders wichtig?

M: Die Bilder sollen ehrlich sein und etwas transportieren. Manchmal ist kann ein handwerklich nicht ganz perfektes Foto trotzdem überragend sein, wenn die Emotion stimmt. Im Idealfall kommt beides zusammen.
Bei Paarfotos kribbelt es mir manchmal im Bauch beim bearbeiten, weil ich die tolle Stimmung zwischen den zwei Menschen regelrecht noch einmal fühlen kann durch die Bilder. Emotionen, gegenseitige Anziehung aber auch dass man gemeinsam lachen kann.
Das war bei den Bildern von euch ganz oft so – deswegen sind die in die Auswahl gekommen.

photo (c) Maria Luise Bauer Hochzeitsfotografie
photo (c) Maria Luise Bauer Hochzeitsfotografie

D: Welchen Rat würdest du Paaren geben? Wann sollen diese sich um einen Hochzeitsfotografen kümmern? Worauf muss man achten, damit keine Enttäuschung blüht?

M: Mit der Suche sollte man auf jeden Fall rechtzeitig beginnen, das heißt in den meisten Fällen (also wenn man in der Hochzeitssaison im Mai-Oktober heiratet) auf jeden Fall 1 bis 1,5 Jahre im Voraus. Schaut euch die Homepage der Fotografen, die in Frage kommen an, beschäftigt euch mit ihren Arbeiten und findet, den Fotografen, dessen Bilder ihr liebt. Dann kommt die nächste Komponente. Das menschliche muss auf jeden Fall passen! Lernt den Fotografen vorher auf jeden Fall kennen, telefoniert nach der Anfrage und schaut, ob die Sympathie passt. Die Sympathie und irgendwie die gleiche Wellenlänge ist super wichtig, denn der Fotograf wird den ganzen Tag bei euch sein und sieht euch wahrscheinlich auch in Unterwäsche. Da sollte das Menschliche auf jeden Fall passen. Ich telefoniere zum Beispiel mit meinen Paaren, nachdem sie mir eine Anfrage geschickt haben. Das ist mir total wichtig. Und dann treffe ich mich mit den Paaren, die nicht zu weit weg von mir wohnen zum kennenlernen. Mit allen anderen wird ausführlich geskypt. Und außerdem schauen wir uns die Location ein paar Wochen vor der Hochzeit gemeinsam an, entwickeln Ideen für das Paarshoot und machen auch ein paar Testaufnahmen. Ist die Location weiter entfernt, dann reise ich einen Tag vorher an und wir machen das am Vortag oder –Abend.

D: Wie kann man sich als Paar auf ein Shooting vorbereiten, mit welchen Kosten kann/soll man rechnen?

M: Große Vorbereitung braucht es eigentlich nicht – ihr müsst keine Posen einstudieren oder so. Wichtig ist, dass ihr euch wohl fühlt und ihr selbst seid. Tragt Klamotten, die ihr gerne habt. Ansonsten sprechen wir vorher ausführlich über die Location, wo wir shooten und auch alles andere. Grundsätzlich gilt: Macht euch nicht verrückt. Auch wenn ihr vorher noch nicht vor der Kamera gestanden habt – so schlimm ist das nicht. Wir treffen uns, erzählen und haben eine gute Zeit zusammen und so entstehen ganz natürliche ungezwungene Bilder.

Die Kosten hängen vom Fotografen ab, aber für eine Ganztageshochzeitsreportage sollte man mit mindestens 1500-2000€ für acht Stunden rechnen. Bei den meisten Fotografen sind dann alle entstandenen Bilder in bearbeiteter Form dabei. Nach oben sind da preislich natürlich wie bei so vielem keine Grenzen gesetzt. Ach ja – das ist bei der Auswahl eures Hochzeitsfotografen auch noch wichtig: mir persönlich wäre es extrem wichtig, dass man im Preis alle Bilder enthalten hat und nicht mehr einzelne Bilder dazu kaufen muss. Das mache ich auch mit meinen Kunden so – keiner mag Überraschungen zum Schluss. Ein Tipp, den ich aber auf jeden Fall geben möchte, ist: Es gibt für jedes Paar den richtigen Fotografen. Und egal wer derjenige ist – bitte räumt auf jeden Fall bei euren Hochzeitsplanungen ein Budget für den Hochzeitsfotografen ein, denn die Fotos sind die einzige greifbare und bleibende Erinnerung an einen ganz besonderen Tag für euch. Auch nach vielen Jahren haltet ihr das Fotoalbum noch in den Händen und könnt es euren Kindern zeigen. Das ist eine wunderschöne und besondere Sache und die solltet ihr bei der Planung nicht vergessen…

Für ein Paarshoot sollte man mit um die 500€ (+/-) rechnen. Bei mir dauert so ein Shoot zum Beispiel ca. 2 Stunden. Allerdings komme ich nicht mit der Stechuhr und breche nach 2:00 Stunden ab. Wenn wir mehr Zeit brauchen oder noch einen Kaffee trinken (oder uns noch irgendwas anderes einfällt), dann dauert es halt länger.

photo (c) Maria Luise Bauer Hochzeitsfotografie
photo (c) Maria Luise Bauer Hochzeitsfotografie

D: Der Preis eines Hochzeitsfotografen ist kein Qualitätsmerkmal, woran kann man sich orientieren?‘

M: Da gilt eigentlich die gleichen Kriterien, die ihr bei der Suche beachten solltet. Also schaut euch die Webseiten an, schaut euch bei Instagram und Facebook um, was „euer Fotograf“ so macht. Ihr müsst die Arbeit des Fotografen mögen und schätzen und dann muss es auch noch menschlich passen. Qualität an Equipment oder anderem fest zu machen, ist schwierig. Auch Fotografen, die mit einem Hänger an teurem Equipment ankommen, müssen nicht besonders gut sein. Auch hier gilt die Qualität ist wichtiger als Quantität Regel. Ihr solltet euch natürlich davon überzeugen, dass der Fotograf schon ein paar Hochzeiten fotografiert hat, aber auch das seht ihr im Normalfall auf der Website.

D: Welchen Tipp würdest du Paaren geben, um ein möglichst natürliches Ergebnis zu bekommen?

M: Seid einfach ihr selbst und sucht euch „euren“ Fotografen. Das heißt: schaut, dass alle oben genannten Fakten stimmen. Wenn ihr euch bei eurem Fotografen gut aufgehoben fühlt und ihr seine Arbeit mögt, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Verstellt euch nicht und seid wie ihr seid.

D: Wo kann man dich überall für ein Hochzeits-/Paarshooting buchen?

M: Überall. Das klingt vielleicht komisch, aber ich bin überall einsatzbereit. Sehr gerne arbeite ich deutschland- und auch weltweit. Für Destination-Shoots reiche ich meinen Kunden die Reisekosten 1:1 weiter und ansonsten wird der normale Preis berechnet. Und manchmal hat man ja auch Glück und es verbinden sich mehrere Shoots und oder ich bin sowieso schon in der Gegend unterwegs – ich bin nämlich sehr gerne und viel unterwegs und auf Reisen.

D: Lebe. Liebe. Lache. Was ist dein „Happiness“ Tipp?

M: Ja, so könnte ich es quasi auch wiedergeben. Lacht viel, das macht das Leben schöner! Mich machen meine zwei Männer – Ingo und Bino mein Hund glücklich. Und es macht mich richtig happy, dass ich einen großartigen Job habe. Hinter der Kamera zu stehen und immer wieder neue Leute kennen zu lernen, mit ihnen zu lachen und tolle Momente zu erleben macht super viel Spaß. “Choose a job you love, and you will never have to work a day in your life.” Das hat Konfuzius schon gesagt und ich stimme ihm zu, denn mein Job macht mein Leben rund und toll.

photo (c) Maria Luise Bauer Hochzeitsfotografie
photo (c) Maria Luise Bauer Hochzeitsfotografie

D: Verrate mir, was du immer mit dabei hast, wenn du verreist?

M: Meine Kamera und mein 35mm Objektiv. Und meine Häkelmütze. Und mein iPhone ist immer dabei – das ist schon fast krankhaft 😉 Allgemein neige ich dazu, immer zu viel dabei zu haben… Wenn wir mit unserem Landrover auf Campingtrip gehen wundere ich mich manchmal selbst, was ich da so alles rein packen kann. Und mein Kameraequipment richtet sich natürlich danach, ob ich unterwegs Shoots habe und was geplant ist. Privat reicht mir eine Kamera und ein Objektiv. Das macht das fotografieren oft sogar spannender und die Bildidee stärker – gerade bei der Reisefotografie. Auf eine Hochzeit würde ich jetzt nicht nur mit einem Objektiv kommen.

D: Gibt’s noch etwas, das du los werden willst?

M: Ja! Danke für euer Vertrauen, dass ich euch fotografieren durfte! Ich hatte eine tolle Zeit mit euch.

Liebe Maria, vielen Dank für deine Zeit und diese wundervollen Erinnerungen – einige Bilder sind bereits in Druck. Ich freue mich sehr, dich und deine Liebsten kennengelernt zu haben und wünsche dir eine erfolgreiche Zukunft als Hochzeitsfotografin.

Kontaktiere Maria Luise Bauer für deinen ShootingWunsch auf www.marialuisebauer.de