„Ich erwarte von einem Influencer gar keine herausragenden Texte!“ „Welche Reichweiten hast du?“ „Influencer-Marketing, der Hype ist vorbei, wir sind schon auf der nächsten Stufe angelangt!“ „Sei als Influencer besonders, hebe dich ab!“ „Ich konzentriere mich auf schöne Inhalte, die meinen Followern gefallen!“
Ich war vor wenigen Tagen beim FIVTEEN SECONDS Festival in Graz und hatte mir verschiedene Workshops zu Content, Sales und Influencer angehört. Wie immer und wie schon gar nicht mehr anders erwartet, war der Vortrag von Vice großes Kino, wiederum andere versuchten, mit ihren „BestPractice“ zu brillieren und sich das eine oder andere Sternchen anzuheften. So einfach trennt sich die Spreu vom Weizen, man muss einfach nur hinhören.
Influencer – wer profitiert von wem?
Wie wird die Entwicklung des Influencer-Marketing voranschreiten? Der Hype ist an verschiedenen Stellen noch laut, der Effekt sehr gering. Genau schon wie bei Facebook wurden Likes gekauft, der Fehler auf Instagram wiederholt und mit Influencern erneut wiederholt – Lerneffekt bleibt wohl aus??? Helloooo – ist da denn noch jemand, der mitdenkt? ladyvenom hatte es treffend formuliert, denn Influencer können sich nicht mehr nur auf Reichweite ausruhen und immer gleichen Content, nein sie müssen können – irgendetwas ganz besonders gut, egal ob Texte, Fotos oder Film! dariadaria wirkte der allgemeinen Aussage zum Thema fehlende Lesefreude von Followern entgegen, indem sie Beispiele ihres Blogs aufzeigte – viel Text, viel Meinung und nur ein Bild. Denn kaum eine Influencerin nutzt ihre Sitmme und ihre Reichweite so konsequent für etwas Gutes, wie Madeleine und ihre Leser bleiben dran, sie hören ihr zu!
Aber wofür stehen die meisten Influencer?
Immer gleicher Content gepusht von PR-Agenturen und Brands. Wer kann denn noch die „Champagnergläser mit Uhren“ Bilder zählen? Oder die It-Bag am Cafétisch? Und man erwartet nicht mal gute Texte? „Ist ja ein Blogger, der muss nicht schreiben können!“ Bei dieser Aussage wurde mir kurz mal flau im Magen. Da wundert es mich nicht, dass Journalisten, die sich einsetzen, Tag und Nacht für ihre Story und Veröffentlichung kämpfen, dann da stehen und sagen, dass sie auf keinen Fall in einem Satz mit „Bloggern“ genannt werden wollen.
Vielen Influencern folge ich schon gar nicht mehr auf Instagram, den Blog lese ich von den wenigsten. Großartiger Fotocontent – NO MESSAGE! Sorry, da ist es mir Leid um meine Zeit! Aber kann man von einem Fashionblog Inhalte erwarten? Eine Meinung? Ich würde ganz klar sagen: Ja, das kann man und das erwarte ich und es gibt genügend Beispiele!
Worin liegt der Unterschied?
„Wenn ich diese Instagram-Profile vergleiche, dann sehe ich überall schöne Fotos aber kaum einen Unterschied!“ … Das war die Aussage eines Freundes, den ich mit meinen Gedanken konfrontierte. Er hat wohl recht, am Ende haben dariadaria, ladyvenom, thedailydose und Co wohl alle schöne Inhalte aber der Unterschied liegt bei den Followern und deren Gabe, die Message in den Bildern zu erkennen. Der Unterschied liegt im Detail, denn während die einen als Fashionblogger einfach neue Trends als Marktschreier promoten, eröffnen andere Einblicke in ihre kleine Welt, mit dem Versuch etwas besser zu machen.
„Influencer, what’s your message?!“
Ich freue mich über meine Kunden und deren Einsicht, dass Reichweite nichts im Vergleich zu einer echten Meinung ist. Die Entwicklung wird auch da voranschreiten und ein neues Medium steht bestimmt schon in den Startlöchern, das zu den selben Fehlern einlädt. Aber solange ein paar Influencer vorangehen, Unterschiede aufzeigen und ihre Reichweite mit Stimme und Meinungen füllen, sehe ich ganz entspannt in die Zukunft.
xoxo #Dajana