Wie „Fake“ die Instagram-Welt ins Wanken bringt

Wenn ich mit Bloggern oder Unternehmen über Social Media Kanäle spreche, dann ist Instagram nach wie vor mein bevorzugtes Medium, um kreierte Inhalte zu teilen. Es gibt herausragende Accounts, die es schaffen ihre Message über Bildsprache und Inhalte zu kommunizieren und stetig wachsen. Allerdings wird es immer schwieriger, Reichweite aufzubauen und Follower zu generieren – Betrug und Fake sind die Folge oder der Auslöser?!

Reichweite ist nicht der wichtigste Faktor aber doch ein wichtiger Indikator

In unzähligen Workshops und Meetings wurde Reichweite diskutiert. Die Marketingabteilung sucht nach absoluten Zahlen, die PR nach imageförderndem Content. In der Wahl der Blogger für anstehende Kooperationen läuft sehr viel Zeit in die Recherche. Einzelne Posts werden nach Likes/Kommentaren ausgewertet und Followerzahlen sowie -zuwachs beobachtet. Dabei ist seit Monaten, ein Anstieg an “Fake” zu erkennen. Erst wurden nur Fake-Follower gekauft, für wenig Geld und natürlich null Effekt. Instagram nahm den Kampf auf und begann, inaktive Accounts zu löschen. Einige Instagramer verloren 20 – 40 % der Follower und suchten nach neuen Möglichkeiten. Da kamen Bots ins Spiel – automatisierte Programme, die “echten” Instagram-Accounts folgen, deren Inhalte liken und kommentieren, um neue Follower zu generieren und nach einigen Tagen wieder entfolgen. Von Bots betroffen sind meist nur Accounts unter 10k, da die Wahrscheinlichkeit, dass diese zurück folgen, größer ist. Der Teufel liegt nun im Detail, denn Instagram führte bereits vor einiger Zeit Algorithmen ein, die “guten” Content featuren (wird im “Explore” Feed angezeigt) und “weniger guten” in der Reichweite einschränken. Grundsätzlich ein guter Gedanke aber Bots beeinflussen diesen Algorithmus indirekt. Denn durch das Folgen und darauf Entfolgen wird dem Algorithmus suggeriert, dass der Account es nicht wert ist und die Reichweite sinkt. In meiner Statistik zeige ich, dass 95% meiner Follower Bots sind und mir innerhalb kürzester Zeit entfolgen. Als ich begonnen habe, Statistiken zu verwenden, hatte ich eine Reichweite von gut 1200 Views, aktuell liege ich bei maximal 600. Das macht sich vor allem in einem fehlenden Zuwachs von echten Followern bemerkbar. Das deprimiert, denn auch wenn Followerzahlen nicht der Grund sind weshalb man Instagram verwendet, will man am Ende doch Menschen erreichen. Instagramer reagieren, die einen schließen sich Like-Gruppen an, die anderen kaufen Follower, um über 10k zu kommen. Like-Gruppen machen sich den Algorithmus zum Freund, man akkreditiert sich in einer Gruppe und ist verpflichtet jedes Bild das darin gepostet wird zu liken und dem Account zu folgen bzw auch das eine oder andere Kommentar zu hinterlassen. Hohes Interesse an einem Beitrag = viel Reichweite auf Instagram.

Der Fake-Effekt

Durch den Betrug weniger Accounts, wurden kleine Accounts animiert mit einzusteigen und auch zu betrügen – dafür brauchte es nur 5-10 Dollar im Monat. Nun sind die betrogenen all jene, die nicht betrügen und am Ende geht es auf Kosten aller. Denn man ist mit einer App konfrontiert, die mit Mühe versucht, den Fake zu bannen, mit Inhalten, die einen nicht interessieren anstatt mit all dem Schönen, der Inspiration für die diese App gedacht war. Profitieren tun die, die immer schon betrogen haben und das nicht zuletzt durch die hohen Gagen, die sie für Posts bekommen.

Für mich ist aber gerade dieser Wandel spannend. In meiner Arbeit als Vermittlerin zwischen Unternehmen und Influencern liegen Erfolg und Misserfolg näher zusammen als je zuvor.

xo d.

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