Meine Bettgeschichten nehmen noch persönlichere Züge an, denn heute beantworte ich die Frage zu Verhütung beim Sex.
Die Farbe ist Rot
Die Farbe Rot beschäftigt eine Frau vom ersten Tag an, an dem der natürliche Zyklus seinen Lauf nimmt. Und von da an begleitet sie uns als roten Faden, immer wiederkehrend, als rotes Tuch, als Rote Karte.
Verhütung mit Pille
Bei mir wurde gar nicht viel gefackelt, ich war mit knapp 15 „alt genug“ und der Frauenarzt verschrieb mir die Pille. Erst eine Chemiekeule, die bei mir zu Übelkeit geführt hat und dann eine Pille, die ich bis vor zwei Monaten genommen habe. Vor allem im letzten Jahr hatte ich mich gefragt, wie denn Verhütung – und damit meine ich ausschließlich die Verhütung, nicht schwanger zu werden – denn heute aussehen muss und kann. Mit meinem 31 Geburtstag hatte ich tatsächlich die Pille länger genommen, als das, was ich ohne war.
Ich hatte volle Kontrolle über meinen Körper, zu jeder Zeit und das mit einer sehr sehr sehr hohen Garantie. Die Pille bedeutete für mich Freiheit, gegen die Natur zu entscheiden.
Ich habe die Tage gezählt bis zu dem Tag, an dem ich die Letzte nehmen würde. Mal in Vorfreude und dann wieder gestresst, ängstlich, nicht wissend, was auf mich zukommen würde. Was wird sich verändern und wer werde ich sein. Ich konnte und kann noch immer nicht sagen, was die Pille aus mir gemacht hat. Einen so jungen, noch längst nicht ausgewachsenen Menschen, hormonell zu verändern und das, ohne mit der Wimper zu zucken, müsste eigentlich verboten sein. Vor allem aus heutiger Sicht muss ich zugeben, ich war noch viel zu sehr Kind.
Das sagen die anderen Frauen
Das letzte Jahr habe ich vor allem als eine Art Feldstudie genutzt, denn gefühlt habe ich mit jeder Frau über Verhütung gesprochen – ich musste feststellen, wie viele die Pille abgesetzt hatten. Die meisten jüngst aber das zeigte mir, dass eine Veränderung im Gange ist, vor allem bei Frauen rund um die 30. „Die Kontrolle abgeben“, das war, was die meisten beschäftigte. „Ich wusste, wann ich die Tage bekomme und wenn der Zeitpunkt nicht passte, dann habe ich sie einfach durchgenommen!“ Ob uns in solchen Momenten nicht bewusst ist, was wir mit unserem Körper tun? Und glaubt mir, in 16 Jahren habe ich die Pille viel zu oft missbraucht, um meinen Körper weiter über das Soll hinaus zu kontrollieren. Das musste ein Ende finden.
Back to nature
Im Frühling hatte ich mich über Ovy und die Messung mit einem Basalthermometer informiert. Man sieht, ich kann meinen Zyklus nicht unkontrolliert der Natur überlassen, ich muss zumindest mit einem Blick in die App wissen, was gerade in mir los ist. Und habe mich entschieden, dass ich damit meinen Zyklus so weit verfolgen will, bis ich ihn verstanden habe. Bis ich weiß, wer ich ohne zusätzliche Hormone bin und bis ich weiß, welchen Schritt ich als nächsten gehen werde. Tief im Inneren hoffe ich darauf, mich zu finden, unbeeinflusst durch irgendwelche Substanzen, die mir dabei im Weg stehen. Einen Beitrag zu Ovy habe ich bereits für zugarandzalt.com geschrieben.
Ich habe an dieser Stelle keinen Rat, man muss einfach auf sich und seinen Körper hören, um zu wissen, wann der Zeitpunkt für Veränderungen ist. Und dann gibt es noch Frauenärzte, Erfahrungen von Frauen im Umfeld, die bei der Entscheidung helfen können.
xo d.
PS : Ich habe die Gründerinnen von Ovy kennengelernt und zu einem Interview eingeladen, die Veröffentlichung dazu gibt es bald.
Transparenz : Dieser Beitrag ist nicht bezahlt oder durch Produkte beeinflusst. Die Markennennung ist aus eigenem Interesse an der Vollständigkeit des Artikels. Das Titelbild ist aus der „Bettgeschichten“ Kooperation mit Casper.