re:cap no8 || Die Dualität der Stärke
„Erst bin ich zuversichtlich, doch Monate später finde ich mich in einem undurchdringlichen Gedankenchaos wieder. Kaum noch zur Bewegung in der Lage, fällt es mir schwer, nur einen Schritt zu setzen. Die Dualität von Stärke wird zu einer Gratwanderung. Die Worte „ich schaff das alleine“ zu einer Abwärtsspirale. Während mich mein Umfeld fliegen sieht, fühle ich nur noch den Fall und fürchte den Abgrund.“ Diese Ausgabe ist die erste seit August und die Pause ein Zugeständnis, dass ich zwar eine Heroine bin aber nicht übernatürlich. d.
you’re strong
„Du bekommst nur Aufgaben gestellt, die du auch meistern kannst!“ Wohl einer der Leitsätze, den ich für mich verinnerlicht habe. Ich muss einfach in der Lage sein, all die Aufgaben zu meistern, die mir mein Leben stellt und so auch die Herausforderungen, die mir 2020 vor die Füße geworfen hat. Diesmal mit dem feinen Unterschied, dass wir alle betroffen sind und „jammern“ erst Recht unerwünscht ist. Ein Blick zu meinen Mitmenschen zeigt mir, dass es noch viel schlimmer sein kann. Ich beschließe mich zurückzuziehen, dank Social Distancing ein Leichtes.
Im August beginnt die Talfahrt, erst die unerwartete Trennung von meinem Partner und wenige Tage später breche ich mir kompliziert den rechten Ellenbogen. Es folgen eine OP, große Einschränkungen und tägliche Schmerzen. Ich bin noch immer der Meinung „das schaffe ich mit Links“ und trainiere die Motorik meines linken Arms. Nach wenigen Tagen binde ich mir einarmig meine Haare, schreibe und tippe, arbeite, kümmere mich um Haushalt und nehme irgendwie am öffentlichen Leben teil. Ich stelle mir so viele Aufgaben, dass ich nur wenig Zeit habe, meinen nicht nur körperlichen Schmerz zu reflektieren. Social Media feiert meine Erfolge, während ich hinter diesem Spiegelbild immer weiter zerbreche. Denn ich bin alleine und stehe meiner größten Angst gegenüber, die, dass sich niemand um mich kümmert. Mir fehlt mein Partner, vor allem aber eine Familie.
Ende Oktober gehe ich wieder zum Sport, trainiere mit Einschränkungen aber nicht weniger effektiv und übergehe den Schmerz im Arm. Während der Physio nehme ich noch mehr Schmerz in Kauf – alles für eine schnelle Heilung. Eines Morgens wache ich auf und fühle, dass nichts mehr in Ordnung ist. Mein Herz ist gebrochen, meine Seele schmerzt und mein Körper spiegelt äußerlich wieder, was ich innerlich fühle. Ich habe nur noch so lange funktioniert, bis ich keine Motivation mehr hatte, mich anzutreiben. Und in all dem Tun habe ich übersehen, dass ich einen Schub meiner Autoimmun-Krankheit ausgelöst habe.
exkhausted
„You’re not healing, while you’re exhausted!“ … Wir kennen Wachstumsschmerz, Wundschmerz doch kein Heilungsschmerz. So lange du Schmerz fühlst, ignorierst oder übergehst, solange wird dein Körper in einem Überlebensmodus bleiben, der deine Heilung nicht fördert. Du bist permanentem Stress ausgesetzt, der dich nachts schlecht schlafen lässt, die Heilung verlangsamt und Überraschung, obwohl du glaubst, nichts zu tun, die ersehnte Erholung nicht zulässt.
Du glaubst du bist unmotiviert, unproduktiv und steckst fest? Du gibst immer dein Bestes und es ist nicht genug? Viel zu lange schon lebst du dein Leben im Survival Mode. Du bist erschöpft, das ist der Unterschied.
Warum erzähle ich dir meine Geschichte? Weil es wichtig ist, auch über das „Scheitern“ und vermeintliche „Schwäche“ zu lesen. Denn wir sind alle zwar Superheld:innen aber nicht übernatürlich, nicht unverwundbar und nicht unzerbrechlich. Wir fühlen und so fühlen wir auch Schmerz. Meine Stärke kann im nächsten Moment meine größte Schwäche sein. Nun stell dir deinen Körper unter Stress vor. Er ist angespannt und steif, nicht mehr im Flow und dadurch nicht mehr flexibel. Er ist nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen oder auszuweichen – jeder Schlag wird ein Treffer.
Nimm dir JETZT für 10 Atemzüge Zeit. Atme tief ein, öffne deinen Brustkorb, spreng deinen Panzer und atme aus, lass alles los, werde federleicht.
i can handle this
„Ich kann das selbst!“, das steht außer Frage. Ich bin eine 34jährige Frau, die gelernt hat, für sich einzustehen. Ich arbeite für mich und meine Ziele und es fällt mir leichter, mein letztes Hemd zu geben, als den vorletzten Pullover anzunehmen. Meine Freunde waren die ganze Zeit da, sie haben sich gesorgt und mir Hilfe angeboten und ich habe allen dasselbe erzählt: „Freund:in XY hat bereits geholfen oder wird helfen.“ Monate alleine Zuhause mit mir und all meinen Gedanken, meinem Schmerz und der „Unfähigkeit“ einen Ausweg zu finden. Ich durchlebte Panikattacken, Atemnot, Ängste, noch größerer Schmerz und noch schlechterer Schlaf. Denn tief vergraben lag ein Kindheitstrauma, dessen Schmerz durch die Trennung und der Einschränkung durch meine Verletzung neu entfacht wurde.
STOPP! Wir kommen alle mal an unsere Belastungsgrenzen und dann liegt die Stärke darin, Hilfe anzunehmen, von Freund:innen und Therapeut:innen.
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tolerance
Mit meinem Herzensmenschen Ava Carstens habe ich in der neuesten Folge unseres „MachKeinAuge“ Podcast über Toleranz gesprochen und wie sehr wir uns auch für tolerant halten, so sehr müssen wir uns eingestehen, es nicht zu sein. Sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld geraten wir an Grenzen, die es bewusst aufzulösen gilt.
Folgenbeschreibung: Noch ein paar schlaue Worte und dann heißt es endgültig „Tschau mit au 2020“. Weil wir wissen, dass der Jahreswechsel nicht den ersehnten Paukenschlag „und jetzt wird alles anders“ bringt, sondern noch immer unser kollektives Zutun fordert, wollen wir euch etwas mitgeben: „Worte zu, mit und über Toleranz“. Die Credits für die Stimmen gehen an Pepita Carstens, Dave Eden und Themba Tshabalala.
via spotify | itunes podcast | uvm.
autoimmun re:act
Wenn ich in den letzten Jahren etwas über mich und meine Autoimmun-Krankheit gelernt habe, dann wie eng diese an emotionalen Stress gekoppelt ist. Sobald ich meine psychischen Grenzen übergehe, übergehe ich gleichermaßen meine körperlichen Belastungsgrenzen. Auf die depressive Phase und Müdigkeit folgt eine Verschlechterung meiner körperlichen Funktionen, vor allem Organe (zur Entgiftung, wie Leber) und Hautbild.
Spätestens jetzt weiß ich, dass ich eine Kur durchlaufen muss. Diese stützt sich auf die Pfeiler psychische Heilung (Meditation und Coachings/Therapien), sowie Entgiftung und erhöhte Nährstoffaufnahme.
Diesem Thema werde ich eine vollständige re:cap Ausgabe widmen müssen, um meine Erkenntnisse und Expert:innenwissen zu teilen.
new year workbook
Was ist es, das in 2020 bleiben soll, weil du es loslassen willst? Welche Traditionen und Konventionen halten dich zurück, in deinem vollen Licht zu stehen? Diese Fragen werden dir helfen, einen klaren Blick zu entwickeln. Denn du solltest nicht für etwas, das dir nicht guttut, einen Platz freihalten.
Empfehlung: Beginne mit diesen Fragen dein neues Journal oder NoteBook. Du kannst immer wieder auf diese Seiten blättern, um dich an dein Vorhaben zu erinnern.
1. Woran hältst du aktuell fest, obwohl du weißt, dass es dir nicht guttut?
1.a) Warum lässt du es nicht los? Welche Angst ist daran geknüpft?
1.b) Was wäre ein erster kleiner Schritt, um loslassen zu können?
2. Welche Erfahrungen bzw. Learnings verbindest du mit 2020?
2.a) Finde Situationen aus Beziehung, Liebe, Freundschaft, persönliches Wachstum und Beruf.
2.b) Beschreibe die Erfahrung und wie du das Gelernte in 2021 einsetzen willst.
3. Beschreibe eine Situation, in der du enttäuscht wurdest.
3.a) War es eine Erwartung, die du an dich oder eine andere Person hattest?
3.b) Was hast du dadurch über dich gelernt?
4. Welche Beziehungen hast du in 2020 entwickelt?
4.a) Beschreibe eine Beziehung, die gefestigt wurde und eine, von der du dich entfernt hast. Beschreibe den Grund für die Entwicklung.
4.b) Bedanke dich bei der Person, zu der die Beziehung gefestigt wurde und bedanke dich bei dir für den neuen Raum, den du durch das Gehen lassen der anderen Person, geschaffen hast.
Du siehst nun, 2020 ist keine Verschwendung an Zeit. Es war ein Jahr voller Möglichkeiten, sich und sein Umfeld zu reflektieren. Jetzt ist es an der Zeit, all die Learnings umzusetzen. Dazu lade ich dich am 11.01.2021 um 20:00 Uhr ein und öffne für dich und für uns einen Online-Raum, um gemeinsam den Grundstein für 2021 zu legen.
Dieses Seminar ist die Basis der „Personal Branding Experience“ und beantwortet dir Fragen rund um dein persönliches Wachstum und wie du die Learnings für deinen beruflichen Werdegang nutzen kannst. Das erste Webinar ist kostenlos und die Plätze sind limitiert. Die Reservierungsanfrage erfolgt via Mail an hello@impulsee.eu. Die Bestätigung und weitere Anweisungen versende ich per Mail.
personal branding experience: In den letzten 10 Jahren meiner Selbstständigkeit entwickelte ich für internationale Marken und Unternehmen Strategien für deren Onlinepräsenz und -kommunikation. Diese Erfahrungen konnte ich auf die Bedürfnisse von Unternehmer:innen und Freelancer:innen anpassen, um ein „Social Me“ oder die Positionierung der eigenen Marke auf Sozialen Medien darzustellen. Die „Personal Branding Experience“ findet online statt, das Coaching wird individuell an deine Bedürfnisse angepasst.
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column
Es ist offiziell, wir haben 2020 geschafft. Wer am 31. Dezember 2019 noch dachte, bereit für das neue Jahr zu sein, wurde eines besseren belehrt. Wer hätte damit gerechnet, dass die Welt bereits im Februar in einer alles verändernden Pandemie stecken wird? Wir wurden entschleunigt, distanziert und mussten improvisieren. Es folgten Unsicherheiten und Ängste, doch am Ende war es die große Chance, einen globalen Reset vorzunehmen und uns auf „wahre“ Werte zu besinnen. Nichts wird jemals sein wie davor, deshalb ist jetzt der Zeitpunkt, seinen eigenen Avatar online sichtbar zu machen. Denn eines ist klar, wer jetzt nicht online sichtbar ist, findet nicht statt.