Wenn Lebenssituationen von dir einen Cha Cha fordern
Einen Schritt zurück machen bedeutet nicht aufgeben oder Rückzug, es kann auch ein ganz traditioneller Tanz sein „Cha Cha“. In den letzten Wochen hat mich das sehr beschäftigt und meine Erkenntnis will ich nun mit euch teilen.
Let’s do the Cha Cha
Wir stehen oft vor Situationen im Leben, an denen wir genau nichts ändern können und das fällt mir schwer, denn ich bin es gewohnt, Situationen, mit denen ich nicht zufrieden bin, in Angriff zu nehmen. Und dann steht man da, ungeduldig, will in die eine oder andere Richtung aber nichts funktioniert. Man steht an, nichts verändert sich, nichts passiert und plötzlich verstreichen nicht nur Stunden, sondern Tage und Wochen und zuletzt Monate. In dieser Zeit kann man entweder daran scheitern, dass man nichts tun kann oder lernen, lernen mit genau solchen Situationen umzugehen, einen kleinen Schritt zurückzumachen oder einen großen und versuchen, das Ganze zu sehen.
Alles gesagt und kein Raum für Handlungen
Wenn man doch alles gesagt hat, wieso verändert sich dann trotzdem nichts. Aber wir sind halt nicht alleine, eine Entwicklung passiert nicht nur in einem, sondern ist oft von einem Partner abhängig. Ich habe so sehr angekämpft gegen all das, was ich nicht ändern konnte, dass ich dabei zu viel Zeit verschwendet habe. Zeit, die ich für mich hätte nutzen können.
Monate fühlte ich mich schwach, ich habe ignoriert, dass ich krank sein könnte, weil die Arbeit oberste Priorität hatte. Ich dachte mir immer nur, dass ich vielleicht noch bis zu diesem Zeitpunkt warten müsste und dann könnte ich mich ausruhen. Ich wurde überholt, eine schwammige Diagnose getroffen, die mir bestätigte, dass ich nicht gesund bin und seit Wochen folgen Tests und weitere Vermutungen, was es denn sein könnte. Und was mache ich in der Zwischenzeit? Energien verschwenden in eine fehlende finale Diagnose. Dabei kann ich nichts tun, ich kann den Ärzten nicht vorhalten, dass sie zu langsam reagieren, mich nicht richtig untersuchen. Ich kann nur abwarten, ob etwas gefunden wird.
In Beziehungen ist ähnlich. Die Beziehung fühlt sich krank an, man will etwas daran ändern und der Partner zieht nicht mit. Beziehung ja oder nein? Was soll es denn sein, denn ein Dazwischen gibt es doch nicht, oder? Anstatt einen Schritt zurückzugehen, das große Ganze zu betrachten und auf Basis dessen zu entscheiden, ob eine Änderung wirklich her muss. Auch wenn man vom Partner eine Antwort einfordern kann, so muss man auch akzeptieren, dass an dieser Stelle vor allem Vertrauen gefragt ist. Das Universum wird eine Antwort bereithalten, unser Weg ist vorbestimmt. Aber eines kann man nicht, eine Veränderung erzwingen, die beiden gerecht wird. Eine Trennung wäre in so einer Situation egoistisch und wahrscheinlich auch unnötig aber auch an Heirat ist nicht zu denken. Es kommt, wie es kommen soll und bevor man wie wahnsinnig den Wasserhahn heiß und kalt bedient, sollte man einfach eine lauwarme Temperatur dazwischen wählen oder einfach kurz abdrehen.
Das Leben ist wie Cha Cha tanzen, man geht vor und zur Seite, vor allem aber hinterfragt man nie den Schritt zurück, denn darauf folgt wieder vor, vor, zur Seite, zur Seite, vor …
Wir sollten das auch tun – akzeptieren – der Tanz ist so und vielleicht ist jetzt ein Schritt zurück dran und vielleicht auch noch ein weiterer. Diese Schritte sind da, um in sich zu kehren und zu reflektieren, um das Geschehen um einen herum erfassen zu können. Der nächste geht bestimmt wieder vor. #trustinuniverse
d.
photo (c) Sofie von www.lifestyle-mom.com